Pflanzen im Büro – für die einen sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil einer angenehmen Arbeitsatmosphäre, für die anderen nichts weiter als pflegeintensive Staubfänger. Doch wie wirken sich Pflanzen tatsächlich auf das Büroklima aus? Bringen sie wirklich die versprochene Frische und Vitalität in den Raum, oder sind sie einfach nur ein zusätzlicher Aufwand für die Reinigung? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile von Pflanzen im Büro und klären, ob sie tatsächlich grüne Luftfilter oder doch eher Staubfänger sind.
Die Vorteile von Pflanzen im Büro
1. Verbesserung der Luftqualität
Ein weit verbreitetes Argument für Pflanzen im Büro ist ihre Fähigkeit, die Luftqualität zu verbessern. Durch den Prozess der Photosynthese nehmen Pflanzen Kohlendioxid auf und produzieren Sauerstoff, was für eine frische und belebte Raumluft sorgt. Einige Pflanzenarten, wie der Bogenhanf oder die Efeutute, sind zudem bekannt dafür, schädliche Chemikalien wie Formaldehyd oder Benzol aus der Luft zu filtern.
Pflanzen als natürliche Luftreiniger
Studien der NASA haben gezeigt, dass bestimmte Pflanzen in der Lage sind, bis zu 87 % der Luftgifte innerhalb von 24 Stunden zu entfernen. Diese natürlichen Luftreiniger tragen dazu bei, die Belastung durch Schadstoffe zu reduzieren, die in Bürogebäuden durch Möbel, Teppiche und Drucker entstehen können. So verbessern Pflanzen nicht nur die Luftqualität, sondern tragen auch zur Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter bei.
2. Förderung des Wohlbefindens und der Produktivität
Pflanzen im Büro haben nachweislich positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter. Grüne Pflanzen wirken beruhigend auf die Psyche und helfen, Stress abzubauen. In einer Studie der University of Exeter wurde festgestellt, dass Mitarbeiter in Büros mit Pflanzen um 15 % produktiver waren als in kargen, pflanzenlosen Arbeitsumgebungen.
Psychologische Vorteile
Das Grün der Pflanzen kann das allgemeine Wohlbefinden steigern, da es eine Verbindung zur Natur herstellt. Diese „Biophilie“, die Liebe zur Natur, ist tief in uns verwurzelt und sorgt dafür, dass wir uns in grüner Umgebung wohler fühlen. Pflanzen können auch die Akustik in Büros verbessern, indem sie den Geräuschpegel senken und so eine ruhigere Arbeitsumgebung schaffen.
3. Steigerung der Raumästhetik
Pflanzen sind nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend. Sie verleihen dem Büro eine einladende Atmosphäre und können kahle oder unpersönliche Räume beleben. Besonders in modernen, minimalistischen Büros, in denen es an Farbe und Lebendigkeit mangelt, können Pflanzen für eine optische Aufwertung sorgen.
Vielfalt in der Gestaltung
Die Auswahl an Pflanzen für das Büro ist groß, und jede Pflanze bringt ihren eigenen Charakter in den Raum. Vom klassischen Ficus über den pflegeleichten Kaktus bis hin zur eleganten Orchidee – Pflanzen bieten unzählige Möglichkeiten, das Büro individuell zu gestalten und ihm eine persönliche Note zu verleihen.
Die Nachteile von Pflanzen im Büro
1. Pflegeaufwand und Kosten
So schön Pflanzen auch sind, sie erfordern regelmäßige Pflege. Nicht jeder Mitarbeiter hat einen „grünen Daumen“, und vertrocknete oder übergossene Pflanzen sind keine Seltenheit in Büros. Der Pflegeaufwand kann insbesondere bei größeren Pflanzen oder solchen mit speziellen Bedürfnissen erheblich sein.
Kostenfaktor
Neben dem Zeitaufwand für die Pflege können auch die Kosten für die Anschaffung und Instandhaltung von Pflanzen ins Gewicht fallen. Hochwertige Pflanzen, Pflanzgefäße und Erde sind nicht immer günstig, und wenn eine Pflanze eingeht, müssen Ersatzkäufe getätigt werden. Hinzu kommen eventuell anfallende Kosten für professionelle Pflegedienste, wenn die Mitarbeiter sich nicht selbst um die Pflanzen kümmern möchten.
2. Allergien und gesundheitliche Bedenken
Ein weiterer Nachteil von Pflanzen im Büro ist das Risiko von Allergien. Einige Menschen reagieren empfindlich auf Pollen, Schimmelsporen oder den Duft bestimmter Pflanzen. Dies kann in einem Büro mit vielen Menschen zu Problemen führen, da allergische Reaktionen die Gesundheit und das Wohlbefinden der betroffenen Mitarbeiter beeinträchtigen können.
Schimmelbildung
Pflanzen benötigen Feuchtigkeit, und wenn diese nicht richtig dosiert wird, kann es zur Schimmelbildung kommen – sowohl in der Erde als auch auf den Pflanzen selbst. Schimmel kann gesundheitliche Beschwerden wie Atemwegsprobleme auslösen und stellt daher ein ernstzunehmendes Risiko dar.
3. Staubfänger und Insektenmagnet
Pflanzen sind nicht nur Luftfilter, sondern können auch zu Staubfängern werden. Die Blätter von Pflanzen ziehen Staub an und müssen regelmäßig gereinigt werden, um ihre ästhetische Wirkung nicht zu verlieren. Zudem können Pflanzen Insekten anziehen, insbesondere wenn sie blühen oder in feuchter Erde stehen. Diese kleinen Besucher sind in einem Büro jedoch nicht willkommen und können für Unruhe sorgen.
Staubablagerungen
Staub, der sich auf den Blättern absetzt, kann die Photosynthese der Pflanze beeinträchtigen und sie weniger effektiv machen. Um dies zu verhindern, müssen die Blätter regelmäßig abgewischt oder abgeduscht werden – ein weiterer Pflegeaufwand, den viele Büros scheuen.
Die richtige Auswahl von Pflanzen für das Büro
1. Pflegeleichte Pflanzen für den Büroalltag
Wenn Sie Pflanzen in Ihrem Büro aufstellen möchten, aber den Pflegeaufwand minimieren wollen, sollten Sie sich für pflegeleichte Arten entscheiden. Sukkulenten, Kakteen oder der Bogenhanf (Sansevieria) sind Beispiele für Pflanzen, die wenig Wasser benötigen und auch in Büros mit wenig Tageslicht gedeihen.
Robuste Klassiker
Der Bogenhanf gilt als nahezu unzerstörbar und benötigt nur wenig Wasser und Licht. Auch der Drachenbaum (Dracaena) ist eine pflegeleichte Pflanze, die kaum besondere Pflegeansprüche stellt. Diese Pflanzen sind ideal für Büros, in denen die Pflanzenpflege nicht im Vordergrund steht, aber dennoch nicht auf grüne Akzente verzichtet werden soll.
2. Luftreinigende Pflanzen für bessere Raumluft
Wie bereits erwähnt, gibt es einige Pflanzenarten, die sich besonders gut zur Luftreinigung eignen. Diese Pflanzen filtern Schadstoffe aus der Luft und tragen somit zu einem gesünderen Raumklima bei. Beispiele hierfür sind der Gummibaum (Ficus elastica), die Efeutute (Epipremnum aureum) und die Friedenslilie (Spathiphyllum).
Einsatz in stark belasteten Räumen
Luftreinigende Pflanzen eignen sich besonders gut für Räume, in denen viele Menschen arbeiten oder in denen elektronische Geräte wie Drucker oder Kopierer Schadstoffe abgeben. Sie können auch in Besprechungsräumen eingesetzt werden, um die Luftqualität während langer Meetings zu verbessern.
3. Pflanzen mit dekorativem Mehrwert
Neben ihrer Funktion als Luftfilter oder Staubfänger können Pflanzen auch dekorativen Mehrwert bieten. Blühpflanzen wie Orchideen oder Anthurien setzen farbige Akzente und bringen Leben in das Büro. Auch hängende Pflanzen wie der Efeu (Hedera helix) oder das Fensterblatt (Monstera deliciosa) können als dekorative Elemente eingesetzt werden.
Kreative Gestaltungsmöglichkeiten
Pflanzen bieten viele kreative Möglichkeiten zur Gestaltung von Büroräumen. Hängende Pflanzen können beispielsweise zur Raumtrennung eingesetzt werden, während Blühpflanzen auf Fensterbänken oder Regalen farbliche Akzente setzen. Durch die richtige Platzierung der Pflanzen kann die gesamte Atmosphäre eines Büros verändert und aufgewertet werden.
Pflegehinweise für Pflanzen im Büro
1. Regelmäßige Bewässerung und richtige Lichtverhältnisse
Damit Ihre Pflanzen im Büro gedeihen, ist es wichtig, sie regelmäßig zu gießen und auf die richtigen Lichtverhältnisse zu achten. Während einige Pflanzen mit wenig Licht auskommen, benötigen andere viel Tageslicht. Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen je nach ihren Bedürfnissen an den richtigen Standorten im Büro platziert sind.
Bewässerungstipps
Pflanzen sollten nicht zu viel und nicht zu wenig gegossen werden. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzenarten zu kennen. Eine Möglichkeit, die Bewässerung zu optimieren, ist die Verwendung von Pflanzenkübeln mit einem integrierten Bewässerungssystem. Diese sorgen dafür, dass die Pflanzen über einen längeren Zeitraum hinweg mit Wasser versorgt werden, ohne dass sie übergossen werden. Die regelmäßige Bewässerung der Pflanzen kann auch mit in die Unterhaltsreinigung mit aufgenommen werden.
2. Staubentfernung und Schädlingskontrolle
Wie bereits erwähnt, können Pflanzen Staub anziehen, der regelmäßig entfernt werden sollte. Verwenden Sie hierfür ein feuchtes Tuch oder eine weiche Bürste. Darüber hinaus sollten Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben überprüfen. Wenn Sie Schädlingsbefall feststellen, sollten Sie sofort geeignete Maßnahmen ergreifen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Schädlingsbekämpfung
Im Falle eines Schädlingsbefalls können natürliche Mittel wie Neemöl oder eine Seifenlösung eingesetzt werden. Es ist wichtig, den Befall frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um die Gesundheit der Pflanzen zu erhalten